Mehrere Monate Diskussion sind notwendig, um Beziehern von ALG II ganze 5 € mehr zu zugestehen. Eine Diätenerhöhung für die deutschen Volksvertreter von 3,8 und 3,7 % werden im Berliner Bundestag jedoch schnell als Tagesordnungspunkt abgehandelt. 

 Das Unverständnis zu dieser Selbstbedienungsmentalität in breiten Teilen der Bevölkerung ist nachvollziehbar.In Berlin dürfte sich niemand mehr wundern, dass sich große Teile unserer Gesellschaft von den Werten und Grundfesten der Bundesrepublik enttäuscht abwenden. Bereits 61 % der Deutschen sehen in Politikern keine moralischen Vorbilder mehr. Der Kreisverband der Jungen Union (JU) hält die Erhöhung der Abgeordnetenbezüge nicht mehr für vermittelbar. „Die hohe Entlohnung der Abgeordneten steht in keinem Verhältnis zur Qualität ihrer Arbeit.“, so der Gothaer JU Kreisvorsitzende Felix Elflein. „In Thüringen sollen wir den Menschen erklären weshalb der Freistaat den Gürtel enger schnallen muss und gleichzeitig beschließt der Bundestag sich monatlich 600 € mehr zu gönnen. An der Basis versuchen die Parteien wieder Fuß zu fassen, Vertrauen zu gewinnen und Menschen zu überzeugen, sich für unsere Gesellschaft zu engagieren. Doch was viele fleißige Kommunalpolitiker vor Ort aufbauen wird durch die enttäuschende Politik in Berlin wieder zerstört.“, so Elflein weiter. Das politische Establishment in Berlin sollte sich des Öfteren mal an seine Basis erinnern und an diejenigen die täglich ehrenamtlich für Demokratie werben. Wenn schon die Parteimitglieder nicht mehr wissen, wie man die eigenen Inhalte vermitteln soll, ist das ein sicheres Zeichen, das Politik am Adressaten, den Bürger, vorbei geht. Das gilt parteiübergreifend!

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